Sonntag, 20. Dezember 2015

Ist Integration ohne Dialekt möglich?

Eine Kollegin aus Mannheim, die den Mannheimer Dialekt spricht, meinte neulich, dass ich mich "meiner Herkunft" schämen würde. Denn nur deswegen sei die Tatsache zu erklären, dass ich fortwährend Hochdeutsch spreche und niemals in das "Monnemerische" zurückfalle. Wenn von Mannheim als "meiner Heimat" gesprochen wird, scheine ich doch tatsächlich angekommen zu sein in dieser Gesellschaft. Meine "Integration" scheint also vorausgesetzt zu sein - wer hätte das gedacht!? ;-)

In Wirklichkeit muss (!) ein Ausländer penibel darauf achten Hochdeutsch zu sprechen und ja keine grammatikalischen Fehler zu begehen; denn schließlich wird in der Vergangenheit jeder seiner Fehler korrigiert und als Beweis seines Migrationshintergrundes hinzugezogen worden sein. Ich würde mich also "meiner Herkunft" "schämen", weil ich den Dialekt dieser Region nicht spreche. Ich verstehe.

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