Dienstag, 22. Dezember 2015

Einsam ist, wer nicht (mehr) denken kann

"Die Anwesentheit eines Gedanken ist wie die eines Geliebten"

[Arthur Schopenhauer]

Wer also nicht denken kann - weil ihm nichts mehr einfällt oder er es nie gelernt hat - ist oder hat verlassen. Wer sich einsam fühlt, dem sind gerade oder auf Lebenszeit die Gedanken versiegt. Aus aktuellem Anlass kurz vor Weichnachten, nie werden die Menschen paradoxerweise einsamer als in dieser Zeit. Und sogar wenn die Menschen nicht alleine sein sollten - wenn sie sich z.B. passager unter dem Weichnachtsbaum zusammen finden - ist ihre existentielle Einsamkeit gerade aus dem genannten Grund nicht beseitigt. Damit es so ist, muss man sich schon Gedanken (und nicht nur darüber!) machen können. Man braucht sozusagen für ein ganzes Leben ein ganzes Harem an Gedanken. In keiner Gesellschaft fühlen sich ihre Mitglieder einsamer als in einer, in der tatsächlich oder scheinbar "Gedankenfreiheit" gegeben ist.

Just my two cents

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen